Sandt in der „Münchner Runde“ des BR: „Chancen für Familien schaffen!“

Am vergangenen Mittwoch war die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Julika Sandt zu Gast beim BR in der Sendung „Münchner Runde“. Dort diskutierte sie unter anderem mit der bayerischen Familienministerin über eine gerechte Familienpolitik. Sie machte deutlich, wie Zukunftschancen für Kinder und Familien nachhaltig gesichert werden können – etwa durch Steuergerechtigkeit und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

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Julika Sandt (2. von links) in der „Münchner Runde“ des BR. Bildnachweis: BR/Münchner Runde

Zum SPD-Vorstoß, das Ehegattensplitting abzuschaffen, erwiderte Julika Sandt in der Sendung deutlich: „Man kann jetzt nicht einfach nur mit Blick auf einen aktuellen Haushalt fordern, das Ehegattensplitting abzuschaffen, um kurzfristig Geld zu sparen.“ Denn dies würde für tausende Familien eine enorme Steuererhöhung bedeuten. „Wir müssen stattdessen langfristig überlegen, wie wir es weiterentwickeln und gezielter Menschen berücksichtigen, die – etwa durch Erziehung von Kindern oder die Pflege von Angehörigen – Verantwortung füreinander übernehmen. Zudem müssen wir das Splitting so gestalten, dass es keine Fehlanreize zur Nicht-Aufnahme von Arbeit setzt.“ Erste Schritte bringt die Bundesregierung auf Betreiben der FDP demnächst auf den Weg – etwa das Modell der Verantwortungsgemeinschaft und die Abschaffung der Lohnsteuerklassen III und V.

Besonders wichtig war Sandt eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf: „Die größte Benachteiligung ist die Unterversorgung mit Kita-Plätzen und schulischen Ganztags-Angeboten. Ich habe als alleinerziehende Mutter auch selbst erlebt, wie schwierig das ist. Beide Elternteile möchten beruflich auf eigenen Beinen stehen, aber allein für Kinder unter 6 Jahren fehlen aktuell 60.000 Plätze in Bayern. De facto sind es meist die Frauen, die dann zu Hause die Care-Arbeit erledigen, obwohl sie oft hoch qualifiziert sind und eine bezahlte Arbeit aufnehmen wollen. Das ist auch ein Problem für unsere Wirtschaft!“ Daher müsse die Staatsregierung nun endlich alle Hebel im Bewegung setzen, um genügend Kita-Plätze in hoher Qualität zu schaffen:

„Ich verstehe einfach nicht, wieso die Staatsregierung nicht viel mehr Anstrengungen unternimmt, fehlende Kita-Fachkräfte zu gewinnen! 2030 werden 67.000 Fachkräfte in Kitas fehlen, aber Sie haben keine eigene Fachkräftebedarfsanalyse, sondern stochern nur im Nebel!“, kritisiert Sandt in Richtung von Familienministerin Scharf (CSU). „Wir fordern schon lange eine flächendeckende vergütete Ausbildung für Erzieher, damit es Anreize gibt, in diesen Job zu gehen. Es kann außerdem nicht sein, dass bestens qualifizierte Fachkräfte aus anderen Ländern, die sehr gut Deutsch sprechen, hier oft nur als Kinderpfleger und nicht als Erzieher arbeiten dürfen, weil Bayern ihre Ausbildung nicht anerkennt.“ Das müsse sich endlich ändern.

Hier die Sendung zum Nachsehen.