Liberale am Politischen Gillamoos
Mit markigen Reden und klaren Botschaften ließ die FDP am diesjährigen Gillamoos-Montag aufhorchen. Im Mittelpunkt der randvoll besuchten Veranstaltung stand die Forderung nach einer Wende in der Asyl- und Migrationspolitik. Als Hauptredner trat FDP-Bundestagsfraktionschef Christian Dürr auf.
Der politische Frühschoppen am Gillamoos markiert seit jeher den Start des Polit-Betriebs in Bayern nach der Sommerpause. In der niederbayerischen Kleinstadt Abensberg liefern sich die in verschiedenen Zelten auftretenden Spitzenpolitiker einen mitunter harten Schlagabtausch. Unter Federführung der FDP Niederbayern um Bezirkschefin Nicole Bauer waren auch die Liberalen mit einer Veranstaltung am traditionellen Volksfest vertreten.
In ihrer Eröffnungsrede nahm Bauer unter anderem auf die Landtagswahlergebnisse in Sachsen und Thüringen Bezug: „Ich hoffe, dass dieses epidemische AfD-Virus nicht zur nationalen Pandemie wird“, so die Bundestagsabgeordnete. Die jüngsten Wahlen im Osten hatten zu einem Erstarken der politischen Ränder geführt. Vor allem die vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuften AfD-Landesparteien konnten satte Zugewinne verbuchen. Gleichzeitig plädierte Bauer in ihrer Rede dafür, die Probleme kleinzumachen, die die radikalen Kräfte großgemacht haben. „Die Leut' wollen keine philosophisch-woken Habeck-Schmarrn, sondern klare Kante! Sie wollen, dass die Probleme der Zeit gelöst werden!“
Ihr Folgeredner, der bayerische FDP-Vorsitzende Martin Hagen, stieß ins selbe Horn und forderte eine „echte Wende“ in der Migrationspolitik. „Wir haben offenbar ein Problem mit vielen Menschen, die in Deutschland sind, obwohl sie nicht in Deutschland sein dürften“, kritisierte Hagen – nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Terroranschlags von Solingen. Der Staat müsse endlich wieder die Kontrolle darüber bekommen, wer kommen und wer bleiben dürfe. Das sei auch deshalb wichtig, um den weltoffenen Charakter des Landes erhalten zu können. „Gerade deshalb müssen wir die Migration ordnen“, so der FDP-Landeschef.
Dürr: Aufstehen und ranklotzen!
Dem pflichtete auch Hauptredner Christian Dürr bei. Der Fraktionschef der Liberalen im Bundestag unterstrich die Notwendigkeit von geregelter Migration in den Arbeitsmarkt bei gleichzeitiger konsequenter Rückführung von Personen ohne Bleibeperspektive. „Es muss leichter sein, nach Deutschland zu kommen, um zu arbeiten, als nach Deutschland zu kommen, um nicht zu arbeiten“, fasst Dürr den nach seinen Worten „Grundsatz der Migrationspolitik der Freien Demokraten“ zusammen. Mit Blick auf die herausfordernde Lage der FDP gab sich der Fraktionsvorsitzende optimistisch: „Wir Liberale stehen für Eigenverantwortung. Dazu gehört auch, dass wenn man hingefallen ist, wieder aufsteht und ranklotzt. Und darauf baue ich, liebe Freunde, die FDP hat das seit 75 Jahren in Deutschland bewiesen, weil sie gebraucht wird. Und wir werden auch jetzt wieder aufstehen und weiter für die Freiheit in unserem Land kämpfen“, sagte Dürr unter tobendem Applaus der Besucher.
Auszug aus den Medienberichten
- „Weiter-so ist keine Option" für die bayerische FDP“ (Straubinger Tagblatt / Landshuter Zeitung, 2. September 2024)
- FDP tröstet sich nach Wahlniederlagen im Osten: Wir waren schon oft allein! (Mittelbayerische Zeitung, 2. September 2024)
- Donnerwetter! (Süddeutsche Zeitung, 2. September 2024)
- „Gruselkabinett“ auf den Mond schießen: Gillamoos-Highlights (BR, 2. September 2024)
- Politischer Gillamoos – FDP im Gillamoosicci-Zelt (TVAktuell-Video, 2. September 2024)