Sofortigen Aufwuchs der „Enabler“ (Wegbereiter) in der Bundeswehr prioritär einleiten

„Enabler“ aller Truppen - und da vor allem für die Logistik und für den Sanitätsdienst - sind für die moderne Kriegsführung kriegsentscheidende Fähigkeiten. Dies zeigt sich sowohl an vielen historischen Beispielen als auch heute im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Die entsprechenden Truppenteile der Bundeswehr sind heute immer noch mit dem Stellenschlüssel besetzt, der für Auslandseinsätze vorgedacht war, bei denen nur kleine Heereseinheiten meist über Lufttransporte versorgt werden mussten, dies sowohl zur Nachführung von Gütern als auch zum Abtransport von Verwundeten. Diese Einheiten sind in keiner Weise personell oder materiell ausgestattet, einen vollen Einsatz der Bundeswehr, weder in der jetzigen noch in der Zielstruktur 2027 mit einer zusätzlichen Division und weiteren dislozierten Kräften in Litauen zu unterstützen. Dies betonen seit Jahren hochrangige Vertreter der Bundeswehr, unter anderem der Inspekteur des Sanitätsdienstes, der laut seinen Simulationen das Vierfache seines jetzigen Sanitätsdienstes bräuchte, um das Heer allein in seiner heutigen Form zu versorgen. Ein Erreichen des Solls zu einem aufgewachsenen Heer 2027 ist deshalb schon heute nicht realistisch, da allein die zivile Ausbildung eines Notfallsanitäters 3 Jahre dauert.

Wir Freien Demokraten fordern dazu: 

Sofortiger deutlicher Aufwuchs des „grünen“ Sanitätsdienstes

Der gesamte Bereich der sanitätsdienstlichen Einsatzverbände muss so früh wie möglich in die Lage versetzt werden, dem Heer auch bei Großübungen sowohl für Verwundetentransporte als auch zur Versorgung in Einrichtungen der NATO zur Verfügung zu stehen. Dabei soll insbesondere der derzeitige Anteil an Teilzeitkräften im Sanitätsdienst (teils bis zu 50%) bei der Personalplanung berücksichtigt werden. Idealerweise soll jeder Heereseinheit eine ausreichende Anzahl an Sanitätskräften zugewiesen werden, sodass ein Verschieben der Kräfte und des Materials aus anderen Einheiten nicht mehr notwendig ist.

Regelmäßige Übungen der „Enabler“ mit dem Heer

Es müssen wieder in Manövern die Verschiebung und Versorgung großer Anteile des Heeres im Zusammenschluss mit den „Enablern“ geübt werden, um eingespielte Teams zu bilden und die Fähigkeits- und Kenntnislücken, die in der Zeit der Auslandseinsätze entstanden sind, zu schließen

„Enabler“ materiell ausreichend ausrüsten

Die Logistik der Bundeswehr muss über ausreichend Transportmittel verfügen, um innerhalb weniger Wochen die geforderten Bundeswehrverbände in den geforderten kurzen Zeiträumen an die NATO-Außengrenze verlegen zu können, diese dort laufend mit Material zu versorgen, und die Verwundeten abzutransportieren. Der Sanitätsdienst muss ausreichend ausgerüstet werden, um für die gesamte mobilisierte Bundeswehr ausreichend mobile Rettungszentren aufbauen und betreiben zu können. Der Abbau und die Verlegung dieser Einheiten muss ebenfalls regelmäßig geübt werden. Dabei soll die Schiene als Transportmittel vorrangig genutzt werden.

Internationale Zusammenarbeit etablieren

Falls diese Forderungen nicht in der geplanten und vereinbarten Zeit erfüllt werden können, müssen Konzepte erarbeitet werden, um diese Aufgaben im Schulterschluss mit unseren internationalen Partnern zu bewältigen. Denkbar ist beispielsweise ein EU-Sanitätsdienst, da die Sanitäter ohnehin traditionell weltweit vernetzt zusammenwirken (z.B. Rotes Kreuz) und praktisch nichts aus diesem Arbeitsbereich der Geheimhaltung unterliegt.