Gründerland Bayern

Beschluss des Landesvorstands vom 10. Januar 2016 Gründerland Bayern stärken Der Landesparteitag der bayerischen FDP möge beschließen: Wir Freie Demokraten wollen mehr Engagement zur Entwicklung eines unternehmerischen „Spirits“ und eines neuen „Gründerklimas“ entwickeln, um den rückläufigen Trend im Gründergeschehen zu stoppen und umzudrehen. Dies bedarf vielfältiger Aktivitäten auf allen Ebenen. Im Einzelnen fordern wir folgendes: Gründerkultur entwickeln - Gründung beginnt im Kopf
  1. den Inhalt des Faches "Wirtschaft" in allen Schularten um den Aspekt des Unternehmertums sowie der Existenzgründungen zu erweitern und über die Zusammenhänge im Bereich Finanzen und Geldmarkt zu informieren. Verbesserte Kooperationsmöglichkeiten von Schulen mit Unternehmen und jungen Gründern vor Ort sollen ermöglicht werden.
  2. die Förderung der Persönlichkeitsbildung auch in der Schule weiter stärken. Schüler sollen bereits dort ermutigt werden, als selbstbestimmte Bürger Autor ihrer eigenen Biografie zu werden.
  3. eine stärkere Sensibilisierung für Existenzgründungen bereits in der Schule. Hierzu können sich z.B. Gründer auf Startup-Messen in den Schulen vorstellen und Schnupperpraktika vermitteln. Wege zur Existenzgründung sollen in Gründerkongressen vorgestellt und durchgespielt werden.
  4. bessere Kooperationsmöglichkeiten von Schulen durch Brücken in Unternehmen vor Ort, etwa durch ein breiteres Angebot und eine stärkere Nutzung von Projekten wie "Unternehmer im Klassenzimmer" , "Schüler im Chefsessel" sowie Unternehmensplanspiele anzubieten.
  5. Ausbau der bestehenden Gründungsberatung an den Hochschulen hin zu Denkfabriken für gründungsinteressierte Studenten und Absolventen nach dem Vorbild des Entrepreneurship Centers an der LMU München. Diese sollen die Möglichkeit zur Vernetzung und zum Coaching bieten sowie ausgewählten Studenten Räumlichkeiten zur Ideenentwicklung und -umsetzung zur Verfügung stellen. Diese Zentren sollen eng mit den regionalen Gründerzentren vernetzt sein.
  6. den Ausbau von Mentoring-Programmen für Hochschulen und Universitäten, die Studenten die Unterstützung durch erfahrene Existenzgründer sichern und als Alumni-Programme auch über das Studienende hinaus helfen können.
  7. die Suche etablierter Unternehmen nach Kooperationspartnern unter den Start-ups durch gezielte Scouting-Maßnahmen zu unterstützen.
  8. Start-up-Unternehmerreisen und Ausbildungsprogramme für die Internationalisierung von Gründern und jungen Unternehmen anzubieten.
  9. Verankerung der Förderung von Existenzgründungen im Hochschulentwicklungsvertrag durch höhere Mittelzuweisungen sowie Schaffung der entsprechenden gesetzlichen Voraussetzungen.
Unternehmensgründungen vereinfachen
  1. gesetzliche Auflagen und Verwaltungsanforderungen für Gründer auf ein Minimum zu reduzieren.
  2. Gründungen durch Digitalisierungstechnologie online ermöglichen.
  3. bürokratiefreie erste drei Jahre für Existenzgründer, so dass zu Beginn der Gründungsphase die Anmeldung des Gewerbescheines ausreicht.
  4. die Anhebung der Grenzen bei Buchführungs- und ähnlichen Pflichten im Sinne des HGB für junge und kleine Unternehmen.
  5. eine grundsätzliche Abschaffung der Mindestlohndokumentationspflicht sowie die Aussetzung des Kündigungsschutzes nach dem Kündigungsschutzgesetz in den ersten 36 Monaten nach der Unternehmensgründung.
  6. einfache, transparente Regelungen und Rechtssicherheit für Gründer bezüglich Versicherungspflichten in der deutschen Sozialversicherung insbesondere bei den Prüfungskriterien für die sog. Scheinselbständigkeit.
  7. die automatische Ist-Besteuerung bei der Umsatzsteuer für Existenzgründer in den ersten 36 Monaten.
  8. eine Förderung von kaufmännischer Beratung für Gründer in den ersten 3 Jahren nach der Gründung, damit sich Gründer auf die Entwicklung ihres Produkts konzentrieren können und dennoch professionelle Businesspläne sowie aktuelle Zahlen etc. vor- halten können.
  9. Die Schaffung einer Plattform für „Start up Coaching“ durch erfahrene, aus dem Arbeitsprozess ausgeschiedene Manager/Unternehmer zur Förderung der Kompetenz und Vernetzung junger Unternehmen
  10. Die Bezuschussung und Unterstützung von Gründerzentren mit geeigneter Infrastruktur, z.B. über die Bereitstellung gewerblicher Flächen oder von Gebäuden in öffentlicher Hand.
Gründungen benötigen Kapital
  1. ein Venture-Capital-Gesetz, wie es auch von der "Allianz für Venture Capital" aus 16 deutschen Verbänden - etwa BOI, Bitkom, BVK und Bundesverband deutscher Startups - gefordert wird.
  2. die Vereinfachung und Entbürokratisierung des von der Bundesregierung geplanten Kleinanlegerschutzgesetzes, damit unter anderem Crowd-Funding in Deutschland möglich bleibt .
  3. die vollständige steuerliche Abschreibung von Verlusten aus Wagniskapital-Investitionen privater Geldgeber innerhalb eines Zeitraumes von fünf Jahren.
  4. den vollen und zeitlich unbegrenzten Erhalt von Verlustvorträgen - europarechtskonform - auch bei Wechseln von Anteilseignern ermöglichen.
  5. die Begünstigung der Beteiligung von Mitarbeitern an jungen Unternehmen. Die auf die Beteiligung entstehende Lohnsteuer soll erst nachgelagert zu leisten sein.
  6. die Vergaberichtlinien so anzupassen, dass junge Unternehmen dadurch nicht benachteiligt werden, z.B. durch Teillose bei Ausschreibungen..
Gründungen brauchen Innovationskultur
  1. Werbung und Information im Ausland um Gründer nach Bayern (zurück) zu holen
  1. Die Vereinfachungen für die Zuwanderung geeigneter ausländischer Gründer