End Endometriose

Bei Endometriose handelt es sich um eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen bei Frauen. Das Krankheitsbild zeichnet sich durch Entzündungen und Wucherungen, meist im unteren Bauch- und Beckenraum sowie in der Gebärmutter aus und verursacht nicht nur Schmerzen in verschiedener Ausprägung, sondern kann auch zu lebensbedrohlichen Darmproblemen und Unfruchtbarkeit führen. So ist jede zweite Frau mit unerfülltem Kinderwunsch von Endometriose betroffen. Um ein effektives Vorgehen gegen diese Krankheit zu ermöglichen, fordern wir:

1. Eine über das Jahr 2023 hinausgehende, kontinuierliche Erhöhung der vom Bund bereitgestellten Fördermittel zur Erforschung von Endometriose sowie von neuen und patientenschonenden Möglichkeiten der Diagnose und Behandlung. Ziel soll dabei ein Nationaler Endometrioseplan nach dem Vorbild Frankreichs sein.

2. Den Ausbau von zertifizierten medizinischen Einrichtungen zur Endometriosebehandlung in Deutschland, um eine qualitativ hochwertige Beratung und Behandlung von Endometriose unabhängig von Wohnort und Lebenssituation zu ermöglichen. Über die Standorte dieser Einrichtungen soll auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums informiert werden.

3. Eine vom Bundesgesundheitsministerium ausgehende Aufklärungskampagne für die Bevölkerung sowie für Ärztinnen und Ärzte innerhalb und außerhalb des gynäkologischen Fachbereichs. In dieser soll nicht nur auf Symptome der Krankheit aufmerksam gemacht werden, sondern auch Informations- und Behandlungseinrichtungen aufgeführt werden. Bei der Entwicklung der Kampagne soll eng mit der Endometriose-Vereinigung Deutschland zusammengearbeitet werden.

4. Eine Erforschung der Anwendbarkeit u.a. der Anti-Baby-Pille als Medikament für die Behandlung von Endometriose, solange noch keine langfristig effektiven Behandlungen der Endometriose entwickelt wurden sowie im Falle einer erfolgreichen Erprobung die Kostenübernahme durch die Krankenkassen, sofern der Einsatz dieses Therapeutikums nach Empfehlung durch Ärztin oder Arzt von der Patientin gewünscht ist. Darüber hinaus sollen auch andere, (zukünftige) Therapiemethoden der Endometriose von der Krankenkasse übernommen werden.

5. Um bereits im frühen Alter ein Bewusstsein für Endometriose zu schaffen, soll die Krankheit mit ihren Symptomen Teil der Familien- und Sexualerziehung an Schulen zum Beispiel im Rahmen der Biologiestunden werden.