Digitale Bildung ganzheitlich und nachhaltig denken

Die FDP Bayern setzt sich dafür ein, dass die Digitalisierung der Schulen unabhängig von der Trägerschaft der Schule flächendeckend und zügig umgesetzt wird, um den verfassungsgemäßen Auftrag der gleichwertigen Lebensbedingungen zu erfüllen.

Im Einzelnen setzt sich die FDP Bayern dafür ein:

  • Jede Schule soll in Abstimmung mit den Sachaufwandsträgern bei der Beschaffung ihrer digitalen Geräte, dem Einsatz von Kollaborationsplattformen und bei der Umsetzung von Fortbildungsveranstaltungen, die damit im Zusammenhang stehen, mit hoher Eigenverantwortung entscheiden, welchen Weg sie wählt. Die IT- Systembetreuung soll dabei auf Ebene des Landeskreises, der Stadt oder der Kommune von professionellen Unternehmen oder hauptamtlichen Fachfächkräften umgesetzt werden.
  • Die Herangehensweise ist zu schärfen: Ziel muss sein nicht vom Förderprogramm aus zu denken, sondern vom tatsächlichen Bedarf und Profil der jeweiligen Schule. Bürokratie ist abzubauen sowie vereinfachte Fördermöglichkeiten müssen aufgesetzt werden.
  • Das Beschaffungswesen ist deutlich zu vereinfachen und hierzu soll ein Leitfaden für Kommunen/Landkreise/Städte bereitgestellt, Hürden gesenkt und ineinandergreifende Förderstrukturen gewährleistet werden.
  • Faire Wettbewerbsbedingungen sind zu gewährleisten: Zielgenaue Angebote müssen zum Tragen kommen. Es darf keine Oktroyierung von staatlichen Monopolangeboten wie beispielsweise mebis geben. Staatliche Eingriffe bei Aufbau und Einsatz der digitalen Infrastruktur sind auf das rechtlich Notwendige zu reduzieren.
  • Die Technik folgt der Pädagogik. Die Schule vor Ort verwaltet ein eigenes schülergebundenes Budget (Modell der „Bildungsgutscheine“) und stärkt somit ihr Profil. Wir schlagen 300 € je Schüler und Jahr vor. Somit kann die Schule für selbst zu definierende Schülergruppen (Klassen, Jahrgangsstufen...) individuelle Konzepte realisieren.
  • Eine landesweite 1:1 Ausstattung der Schülerinnen und Schülern mit Endgeräten zu ist zu erreichen. Auf welchem Weg dieses Ziel erreicht werden soll, lassen wir den Sachaufwandsträgern offen, damit diese bestmöglich auf die Anforderung vor Ort reagieren können. Die Wartung der Geräte und Software muss vom Sachaufwandsträger gewährleistet werden.
  • Die technische Ausstattung und Lehrerkräftequalifikation ist zu synchronisieren, um erfolgreiche Lernumgebungen zu schaffen. Dazu bedarf es regelmäßiger Fortbildungen zur digitalen Ausbildung von Lehrer:innen, um die Grundlage für die Digitalisierung unseres Schulwesens zu schaffen. Dabei ist auch auf ausreichende Schulung datenschutzrechtlicher Gegebenheiten zu achten. Außerdem wollen wir die Betreuung von Lehrkräften bei der Nutzung und Etablierung von Hard- und Software verbessern. Dazu möchten wir einen bayernweiten Helpdesk für „Teams, Tablet & Lehre“ einführen, an den sich hilfesuchende Lehrkräfte wenden können.
  • Eine Lern-App, die alle Urheberrechtsfragen geklärt hat, soll unter anderem die Angebote der Schulbuchverlage bündeln. Zudem entscheiden die Schulen in eigener Verantwortung über den Einsatz von Lehr- und Lernmaterialen. nicht, Schulbuchinhalte 1:1 digital zu übernehmen. Wir wollen die Möglichkeit der Nutzung geeigneter Computerspiele mit Lerninhalten sowie von Learning Management Systemen schaffen.
  • IT-Sicherheit und Datenschutz müssen gewährleistet sein.
  • Wir fordern den schnellstmöglichen Ausbau von WLAN und Breitband an allen Schulen. Bis zum vollständigen Breitbandausbau ist auch eine vorübergehende Versorgung über das LTE-Netz denkbar. Zur Finanzierung der Digitalisierung des Schulwesens bedarf es eines „bayerischen Digitalpakts“, über den finanzielle Mittel schnell und unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden.