Die Zukunft der Wasserstoffwirtschaft – Marktwirtschaftliche Chancen und technische Herausforderungen

1. Marktwirtschaftlicher Rahmen:

Das Hauptziel einer zukunftsfähigen Energiepolitik sollte die schrittweise Reduzierung von CO2-Emissionen sein. Dabei steht der freie Markt im Zentrum. Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Dekarbonisierung, aber kein Allheilmittel. Die Rückverstromung von Wasserstoff ist ineffizient (Wirkungsgrad unter 50%), weshalb es klüger ist, kurzfristig auf bewährte, marktfähige Lösungen wie Hochspannungsleitungen oder die Nutzung bestehender Erdgasinfrastrukturen zu setzen. Der freie Wettbewerb kann Technologien hervorbringen, die sich als nachhaltiger und effizienter erweisen.

2. Wettbewerb und Innovation:

Freier Wettbewerb und unternehmerische Kreativität sind die Treiber von Innovation. Statt auf zentrale Steuerung und Subventionen zu setzen, sollten projektbezogene Wettbewerbe und Innovationspreise Universitäten, Startups und Unternehmen ermutigen, marktfähige Lösungen zu entwickeln. Wasserstoff sollte dort erzeugt werden, wo es wirtschaftlich und technisch sinnvoll ist, etwa in Regionen mit Überschüssen an erneuerbarem Strom. Dezentrale Wasserstoffproduktion und CO2-arme Umwandlungsprozesse sollten durch den freien Markt beschleunigt werden. Die besten Ideen setzen sich in einem offenen Innovationswettbewerb von allein durch. Statt den bisherigen Fokus auf die Elektrolyse zu festigen, fordern wie eine Offenheit für innovative Technologien wie die in Bayern entwickelte EHS-Technologie. Damit lässt sich mit 10% des Energieaufwands verglichen zur Elektrolyse der Wasserstoff bereitstellen und diese modulare Anlagen können Wasserstoff an jedem Ort entlang des Gasnetzes verfügbar machen.

3. Infrastruktur und Rolle des Staates:

Es gibt bereits erprobte Technologien im Umgang mit Wasserstoff, besonders in der Chemieindustrie. Anstatt auf flächendeckende Subventionen zu setzen, sollte der Staat vor allem als Ermöglicher fungieren. Ein gut finanziertes, aber schlankes Förderprogramm kann private Innovationen anregen. Zentral ist, dass der Staat nicht als Hauptakteur agiert, sondern private Investitionen und Unternehmergeist fördert. Deutschland sollte auf eine Innovationskultur setzen, die kreative Lösungen aus der Privatwirtschaft fördert, statt eine expansive Subventionskultur zu etablieren.

Auch die Raumplanung muss deshalb strukturell auf die zukünftigen Anforderungen ausgelegt und verändert werden.

Immer mehr zeichnet sich ab, dass Elektrolyseure ein wichtiger, vielleicht der wichtigste, Baustein in der künftigen H2-Infrastruktur sein werden.

Wir fordern deshalb und schlagen vor, dass die Raumplanungs-Vorschriften so geändert werden, dass in den Wirtschaftszentren und in den Ballungsräumen an geeigneten Stellen Elektrolyseure ohne viele Auflagen und Einschränkungen gebaut, bzw. errichtet werden können.

4. Internationale Wettbewerbsfähigkeit:

Offene Märkte und internationale Kooperation sind unverzichtbar. Besonders Partnerschaften innerhalb der EU sowie mit den USA, China und Indien bieten enorme Chancen. Anstatt auf ideologische Scheuklappen zu setzen, sollten alle Technologien, die zur CO2-Reduktion beitragen, eine Chance haben. Projekte wie die Produktion von Kerosin aus Wasserstoff und Abfallfetten, der Einsatz von Ammoniak als Transportmittel oder die Herstellung von Methanol aus Wasserstoff und CO2 sind spannende marktorientierte Ansätze, die weiterverfolgt werden sollten. Ein globaler Wettbewerb um die besten Ideen bringt Innovation und Effizienz.

5. Zukunftsperspektiven:

Die Wasserstoff-Kommission sollte sich auf Wissenschaft und marktwirtschaftliche Prinzipien stützen, nicht auf politische Dogmen. Freiheit und Wettbewerb fördern die besten Technologien. Statt eine „ideologische Planwirtschaft“ zu verfolgen, braucht es Mut, ineffiziente Ansätze zu hinterfragen und den Blick auf praktische, marktorientierte Lösungen zu lenken. Wasserstoff kann einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten, aber nur in einem Rahmen, der private Innovation und Wettbewerbsfähigkeit fördert. Dabei sollen insbesondere auch Startups einbezogen werden, die die Wasserstoffwirtschaft innovativ weiterentwickeln.

In dieser Diskussion wurde deutlich, wie der Staat auf die Rolle des Schiedsrichters reduziert wird, der den Rahmen schafft, in dem private Akteure die besten Lösungen entwickeln können. Wettbewerb und Innovation stehen im Vordergrund, nicht zentrale Planwirtschaft oder übermäßige Subventionen.