Mündige Bürger statt hochmütigem Paternalismus
In einem FAZ-Artikel charakterisiert die Historikerin Hedwig Richter die deutschen Bürger als trotzige Kinder und fordert mehr Zumutungen für das Volk. Martin Hagen kontert in einem Gastbeitrag im Cicero: Der hochmütige Paternalismus eines Milieus, das sich allwissend und moralisch überlegen wähnt, sei Wasser auf die Mühlen der populistischen Ränder.
Dass Menschen aufs Autofahren nicht verzichten möchten und medizinische Entscheidungen wie die Corona-Impfung für sich selbst treffen wollen, ist für Hedwig Richter ein Ausdruck von „Suppenkasper-Freiheit“, wie sie in ihrem Gastbeitrag festhält. FDP-Landeschef Martin Hagen widerspricht: Nicht eigensinnige Bürger seien das Problem in Deutschland, sondern ein oftmals übergriffiger Staat.
In Richters Text klinge „die alte deutsche Sehnsucht nach einem starken Mann“ an, der rigoros durchregiert. Doch in der offenen Gesellschaft werde stets diskutiert, ausgehandelt und abgewogen, so Hagen – „niemand hat die Wahrheit für sich gepachtet“. Wer meint, er könne „dem Pöbel vom Elfenbeinturm aus die Leviten lesen und das Leben diktieren“, werde scheitern, so der FDP-Politiker. Wer Mehrheiten für Veränderungen gewinnen möchte, müsse mit Argumenten überzeugen und seine Mitmenschen als mündige Bürger begreifen, nicht als erziehungsbedürftige Mündel.
Die ganze Replik von Martin Hagen finden Sie unter diesem Link.